Rundbrief von Ende November 2015 - Kairo und Herrnhut
Vom 27.9 bis 9.11. ging meine Reise nach Kairo. Das ursprüngliche Ziel des Einsatzes war es ein Team von HipHop Tänzern nach Ägypten zu bringen und dort verschiedene Show vorzuführen. Meine Aufgabe wäre die Dokumentation des ganzen gewesen. Leider haben sich keine Tänzer gemeldet, sodass ich mit dem Dagma und Johannes aus Mainz, die die Initiatoren des Einsatzes waren allein nach Kairo flog. Wir wohnten bei einem befreundeten Missionar vor Ort und hatten verschiedene Treffen mit Leuten vor Ort, HipHop-Tänzer, Jugend mit einer Mission Leuten und verschiedenen Vertretern örtlicher Gemeinden um die Idee vorzustellen. So besuchten wir z.B. eine Breakdance-Battle und eine Breakdance- Tanzschule und lernten die HipHop Szene vor Ort etwas kennen. Es war quasi ein Erkundungseinsatz. Die Leute vor Ort waren begeistert von der Idee des Austausches zwischen Deutschland und Ägypten. Wir konnten einige Ideen und auch etwas Video und Fotomaterial sammeln und werden wohl nächstes Jahr mit einem Team von Tänzern zurückkommen. Die ermutigendste Begegnung war wohl ein junger koptischer Christ Namens Ramses, der seit Jahren in der HipHop-Szene unterwegs ist und seinen Glauben dort klar bekennt. Neben seinen Kontakten zu größtenteils muslimischen Tänzern, hat er auch eine Crew, mit der er z.B. in Schulen auftritt und klar das Evangelium verkündet. Es war daher sehr inspirierend, weil es schön ist zu sehen, dass es auch in anderen Ländern Leute gibt, die ihren Glauben leben und trotzdem oder gerade deswegen einen guten Kontakt zu nichtgläubigen Menschen haben und dort auch angesehen sind.
Da Dagma und Johannes schon einmal in Kairo waren, war ein Punkt natürlich auch alte Bekannten zu besuchen und für mich neue Leute kennen zu lernen. Die Ägypter sind sehr offene, freundliche Menschen - Immer hilfsbereit und zuvorkommend. Vieles ist dort so komplett anders: Die Straßen sind voller Autos die fahren zu scheinen wie sie wollen und ständig hupen - Es gibt Minibusse bei denen man erfragen muss wo sie hinfahren, weil es keine Pläne gibt - Allgemein wird viel mehr gesprochen als bei uns - Termine z.B. werden oft recht kurzfristig über Handyanrufe abgesprochen - längere Zeit Dinge vorauszuplanen ist kaum möglich. So haben sich häufig Treffen und Termin am Vortag ergeben, weil man die richtigen Leute getroffen hat und sich dann einfach für den nächsten Tag verabredet hat.
Am letzten Wochenende des Einsatzes war ich im Salam- Center. Einem koptischen Krankenhaus und einer Schule. Ich traf den Leiter Dr.Adel und Schwester Maria um mit ihnen Interviews zu führen und ein paar eindrücke speziell von der Schule aufzunehmen. Beide waren sehr herzlich und hatten nicht mal ein Problem mit meiner Frisur oder meinem Piercing. Die Schule des Salam-Center hat inzwischen 3000 Schüler und 200 Mitarbeiter und agiert in einem sehr armen Gebiet der Stadt, in dem ca. 1Millionen Leute wohnen die meist vom sammeln und sortieren von Müll leben. Das Ziel ist es eine weitere Schule zu gründen, da es noch sehr viele Kinder in der Gegend gibt, die keine Möglichkeit haben eine Schule zu besuchen. Ich war einen kompletten Tag dort und konnte gutes Material für das Vorstellungsvideo sammeln.
Natürlich hatte ich neben den Arbeiten auch Zeit ein bisschen die Kultur und die Menschen kennen zu lernen. Ich hab mich trotz meiner nicht vorhandenen Arbabischkenntnisse gut zurecht gefunden und die Atmosphäre, das Essen, aber auch vor allem die Gemeinschaft mit den Leuten dort sehr genossen. Ich denke es wird nicht mein letzter Besuch gewesen sein.
Vom 16. bis 20. November war ich mal wieder bei Jugend mit einer Mission in Herrnhut zu Besuch (Von 2004-2007 habe ich dort gearbeitet). Ich habe in den vier Tagen an Teilen der derzeitigen Jüngerschaftsschule teilgenommen, konnte alte Bekannte treffen und mich mit Mitarbeitern und Studenten austauschen. Konkrete Pläne für Projekte zusammen mit Jugend mit einer Mission nehme ich erst mal nicht mit nach Hause. Es war aber eine stärkende Zeit und ich bin recht zuversichtlich, dass ich in Zukunft unterschiedliche Projekte unterstützen werde, beispielsweise Kurzeinsätze kommender Jüngerschaftsschulen in Dresden oder Videoworkshops in Herrnhut.
Vom 25.-30. November werde ich mir mit Alberthain, einer befreundeten Raggae-Band auf Tour gehen um das ganze zu Dokumentieren. Sie werden bei einem Festival in Serbien spielen und auch noch ein paar andere kleinere Gigs haben.
Für nächstes Jahr sind verschiedene Besuche geplant. Zum einen möchte ich im Januar gern eine Woche nach Kiew ins Comunity-Haus von Steiger fahren um dort ebenfalls eine kurze Vorstellung des Projektes zu drehen und es mir anzuschauen. Im Februar habe ich geplant 2 Wochen nach Spanien zu fliegen um dort eine Gemeinde zu besuchen, die den Jesusfreaks sehr ähnlich ist und deren Pastor ich bei Steiger kennen gelernt habe. Für diese zwei Projekte benötige ich finanzielle Unterstützung, wenn du mir helfen möchtest kannst du das gern tun, schreib mich einfach kurz an. Konkrete Termine werde ich in den nächsten Wochen mit den Kontakten vor Ort abklären.