Newsletter von August - Viel dazu gelernt
Der letzte Monat hatte es in sich. Als wir vom Freakstock wiederkamen, war das Mitarbeitertraining schon voll am laufen. Jeden Morgen trafen wir uns als Mitarbeiter von neun bis eins, beteten gemeinsam und lernten einiges drüber Gott gemeinsam zu hören. Ergänzend dazu lasen wir das Buch "Bist du es, Herr?" von Loren Cuningham, in dem er anhand seines Lebens ziemlich deutlich beschreibt, wie wichtig es ist Gott zu hören - spezifisch, nicht nur zu wissen was zu tun ist, sondern auch wann und wie. Wir beteten viel für Serbien, weil eine Leiterin von Jmem ein Gebetstreffen für dieses Land einberufen hatte und wir vor hatten ein Team dort hin zu senden. Eigentlich hatte ich nicht wirklich viel darüber nachgedacht mitzugehen, weil ich ja erst beim Freakstock war und noch das Buch zu Ende lesen musste, aber dann legte es mir Gott aufs Herz mitzugehen.
Nachdem wir am Mittwochabend noch mal eine Krisensitzung hatten, weil wir noch nicht genug Autos hatten, stand am Donnerstagmorgen der Van von Jmem Hainichen, den Johannes und Andi abgeholt hatten, vor der Tür. Um Sieben brachen wir mit 16 Mann auf nach Serbien. Als wir nach ungefähr 13 Stunden unseren Weg durch Tschech- ien, Slovakien und Ungarn nach Belgrad gemacht hatten, kamen wir nach langem Suchen in unserer Unterkunft 30km von Belgrad entfernt an. Die nächsten Tage verbrachten wir damit, für Serbien zu beten und uns in Belgrad umzuschauen. Es war eine interessante Zeit in der uns Gott viel über dieses Land zeigte und in der sich auch viele Eindrücke, die wir schon in Herrnhut hatten, bestätigten. Das Land ist Deutschland in Vielem ähnlich, mit dem Unterschied, dass bis vor wenigen Jahren der Krieg mit Bosnien tobte. Viele der Jugendlichen haben selbst den Krieg miterlebt, aber noch nie etwas von einem lebendigen Christentum gehört. Da das Land sehr orthodox ist, gibt es wenig andere Gläubige, die oft auch sofort als Sekten bezeichnet werden. Aber in unserer Gebetszeit zeigte uns Gott, dass er Wiederherstellung bringen möchte und vor allem unter den Jugendlichen etwas Neues tun möchte, an dem wir (Jmem) auch Anteil haben sollen. Er will Hoffnung für diese Menschen, denen die Hoffnungslosigkeit und Härte im Gesicht geschrieben steht, bringen.
Auf jeden Fall hab ich gelernt wie einfach es ist Gott zu hören und wie deutlich er spricht. In der Zeit der Vorbereitung hatte ich den Eindruck, dass es dort Jugendliche gibt, die etwas Besonders sind. Als wir einen Tag in Belgrad waren, machte ich mich auf den Weg die Stadt auszukundschaften und diese Jugendlichen zu finden. Vielleicht eine halbe Stunde bevor wir gehen mussten, fand ich sie dann. Auf einer Parallelstraße, der belebten, sehr deutsch wirkenden Einkaufstraße, saßen sie auf der Treppe eines Wohnblocks. Irgendwie wusste ich, dass das die Jugendlichen waren die Gott mir gezeigt hatte. Nachdem ich mich überwunden hatte ging ich zu ihnen und redete kurz mit ihnen. Sie konnten Englisch. Auf jeden Fall erinnerten sie mich sehr an die Jugendlichen aus Deutschland - sie saßen draußen auf der Treppe und langweilten sich. Ich nehme an, die Graffitis die hinter ihnen an der Wand waren, waren auch von ihnen. Am nächsten Tag schauten wir uns ihre Wandbemalungen noch mal bei
Tageslicht ganz genau an. Zwischen den üblichen "P+R= Big love" oder "Ich war hier" – Schmierereien, waren auch einige Bilder die mich ins Nachdenken brachten. Ein Kreuz mit den Initialien J C. Ein durchgestrichener Schriftzug "Shaddows" und ein Schriftzug "New Wave“ (Wir hatten vorher den Eindruck von einer Welle von Jugendlichen ausgehend von Belgrad ins Landesinnere).
Alles in allem war es eine gute Zeit und einige von uns haben ein Herz für dieses Land bekommen und wollen dort weiter hineininvestieren.
Als wir zurück in Herrnhut waren, ging das Training auch schon fast zu Ende. Wir hatten 3 Videokonferenzen, eine mit Lynn Green, eine mit Darleen Cunningham und eine mit Joy Dawson. Joy Dawsons Predigt über die Furcht des Herrn war wohl die, die am schwersten zu verarbeiten war. Mir wurde klar, dass ich im Kampf mit der Sünde einfach noch radikaler werden muss. Außerdem beschäftigten wir uns mit dem Buch "Strenghtsfinder". Es hat uns sehr geholfen, herauszufnden was unserer Stärken sind und uns darauf zu konzentrieren, anstatt zu viel Zeit in das Managen unserer Schwächen zu stecken. Meine Stärken sind Intergrationsbestreben, Strategie, Höchstleistung, Anpassungsfähigkeit und Vorstellungskraft. Natürlich sagt das euch jetzt nicht viel, weil man dazu noch die Beschreibung lesen muss, aber ich wollte es eben mal erwähnen. Wick aus den Staaten brachte das Thema mit den Stärken zu Ende und beleuchtete es von christlicher Seite, da es ein weltliches Buch war. So sahen die letzten Wochen aus. Wenn ich auch noch nicht alles komplett verarbeitet habe kann ich doch eins sagen: "Ich hab auf jeden Fall, viel dazu gelernt." Jetzt bereite ich mich darauf vor bei der nächsten DTS, als Kleingruppenleiter mitzuarbeiten.